Rupert Eder
Rupert Eder ist ein Maler im traditionellen Sinne. Fasziniert von den Möglichkeiten und Bedingungen der Malerei, verleiht er den verwendeten Materialien Wert und Bedeutung. Die Herstellung seiner Farben ist sehr zeitintensiv, da es sich um eigene Mischungen aus einer Vielzahl an Pigmenten und verschiedenen Beimischungen von Metallpulver, Perlmutt, Ruß und Kreiden handelt. Das bildet jenen Körper der Farben, der unter Verzicht auf jede figürliche Darstellung und Narration als Farbmaterial in vollster Intensität und Sattheit in Erscheinung tritt.
Das Wissen um die Geschichte der Malerei, um das Mischen der Farben, deren Wirkungen und Bedeutungen, bildet das Fundament und einen historisch weit zurückreichenden Resonanzraum für Eders Werk. Seine Arbeiten stehen aber auch im Verhältnis zur jüngeren Kunst, insbesondere der Farbfeldmalerei des 20. Jahrhunderts, die er aufgreift und auf eigene Weise fortsetzt.
Seinen Bildern der letzten Jahre liegt ein klarer, fast rasterförmiger Bildaufbau zugrunde, der aus Kombinationen von vertikalen und horizontalen Farbbahnen entsteht. Breite Farbfelder fügen sich häufig aus mehreren nebeneinander gesetzten Pinselstrichen zusammen, die sich an den Eckpunkten überlagern und dort zu neuen Farbmischungen und -wirkungen führen. Während der Künstler bisher aus jeweils vier Farbbalken rechtwinklige Binnenformen entstehen lassen hat, deren Mitte ausgespart ist und die den Blick auf das Material des Bildträgers freigeben, wird in den aktuellen Arbeiten der gesamte Bildgrund von einer rasterförmigen Flächenanordnung bestimmt. Der Pinselduktus ist auf der Bildoberfläche immer sichtbar. Indem mehrere Farbschichten übereinander gelegt werden, entsteht eine reiche, durchscheinende, in ihren Nuancen changierende Farbigkeit. Somit bekommt die Oberfläche eine haptische Qualität, die Kanten der einzelnen Farbflächen sind weich und lassen untere Farbschichten erahnen. Der Betrachter kann deutlich den physischen Einsatz des Malers und den Entstehungsprozess erkennen.
Während diese Bilder eher einer formalen Strenge folgen, tritt in der neuen Werkgruppe der „Raumpräparate“ ein spielerischer Umgang mit den Formen auf, indem der Bildraum in der Bewegung für sich eingenommen wird und so ein Liniengeflecht entsteht.
Seine künstlerische Entwicklung führt Eder mit beeindruckender Konsequenz und stetiger Erweiterung fort. So ist über die Jahre ein reich verzweigter Werkkosmos entstanden, in dem sich malerische Interessen mit dem Erleben der Natur und des Lichts vermengen. Stillstand gibt es in seinem Schaffen ebenso wenig wie in seinen Arbeiten selbst, und so lassen Lebendigkeit, Dynamik und Farbfreude das Betrachten der Bilder zu einem sinnlichen Ereignis werden.
Rupert Eder, 1968 in Bad Aibling geboren, studierte von 1991 bis 1995 an der Philosophischen Hochschule der Jesuiten in München (M.A.). Er lebt und arbeitet in Dießen am Ammersee. Seine Arbeiten sind zahlreich in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. 2017 widmete ihm das Museum Rudolf Wachter, Neues Schloss, Kißlegg, eine umfangreiche Ausstellung.
Geboren 1968 in Bad Aibling. Lebt und arbeitet in Dießen am Ammersee.
1991-95 | Philosophische Hochschule der Jesuiten, München (M.A.) |
2004-05 | Dozent an der Sommerakademie in Neuburg a. d. Donau |
Öffentliche und private Sammlungen / Förderungen
The Exchange, Penzance, UK
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Bayerische Staatsregierung, München
Allianz Kulturstiftung, München
LfA Förderbank Bayern, München
DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KG, Landsberg
RIGGTEK GmbH Laboratory Instruments, München
ING-DiBa, Frankfurt
Deutsche Factoring Bank, Bremen
Stern-Wywiol Gruppe, Hamburg
Sammlung Dr. Guido Schlimbach, Köln
Po Kim Foundation, Manhattan, New York
Einzelausstellungen
2021 | Galerie Fenna Wehlau |
2020 | Kapriolen (mit Christian F. Kintz), Neue Galerie Landshut the space between (mit René Dantes) Galerie Ulf Larsson, Köln Rupert Eder - Orbit, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2018 | Hommage an den Raum (mit Rudolf Wachter), Galerie Ulf Larsson, Köln |
2017 | Hommage an den Raum, Museum Neues Schloss Kißlegg, Stiftung Rudolf Wachter (Kat.) |
2016 | Imago, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Silent Watcher, Dirk Halverscheid Galerie, München (Kat.) |
2014 | A Painting is a Painting is a Rose, Galerie Nanna Preußners, Hamburg (Kat.) |
2012 | Voyager, Galerie König, Hanau/Frankfurt |
2011 | Flip Flop, Schaltwerk Kunst, Hamburg (jetzt: Galerie Nanna Preußners) |
2010 | Blickwechsel, Galerie Julia Garnatz, Köln (mit Nikola Irmer, Kat.) |
2009 | The Light Inside Us, Galerie Ulf Larsson, Kunstkontor, Köln |
2008 | Neue Galerie Landshut (mit Jon Groom) |
2004 | The Rotor Works, Galerie Florian Trampler, Dießen am Ammersee (Kat.) |
Gruppenausstellungen
2021 | Editionen und kleine Formate, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Summer in the City, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Trio (Ivo Ringe und Jo Schöpfer), Städtische Galerie Speyer |
2020 | PAPER JAM, Künstlerhaus Frise, Hamburg Farbmalerei (mit Christian F. KIntz und Rolf Rose), Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2018 | Structured Residency, Newlyn Art Gallery, Newlyn, UK 20 Jahre Galerie König, Hanau/Frankfurt |
2017 | Painting Black, Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner, Soest (Kat.) |
2016 | RE:STRUCTURED, The Exchange, Penzance, UK |
2015 | Framed, Holland Tunnel Gallery Williamsburg, Brooklyn, New York City, USA |
2014 | Galerie König, Hanau/Frankfurt |
2013 | Who’s Afraid of Colour? – Farbmalerei heute, Hamburg Art Week |
2012 | Papier, Galerie Julia Garnatz, Köln |
2011 | About Painting, The Sylvia Wald and Po Kim Art Foundation, Manhattan, New York (with Joe Barnes, Jon Groom, Ivo Ringe) |
2010 | Arbeiten auf Papier - Works on Paper: Jon Groom, Christian F. Kintz, Ian McKeever, Ivo Ringe, Schaltwerk Kunst, Hamburg (jetzt: Galerie Nanna Preußners) |
2009 | Delft Blues, Holland Tunnel Gallery Williamsburg, Brooklyn, New York, USA |
2008 | The Essence of the Moment, Kulturforum in Herz Jesu, Cologne (with Joe Barnes, Jon Groom, Ivo Ringe, Kat.) |
2007 | Verkopft, Schaltwerk Kunst, Berlin (jetzt: Galerie Nanna Preußners) |
2000 | Jahresausstellung, Städtische Galerie Rosenheim |