Christian F. Kintz
Das Werk des Hamburger Künstlers Christian F. Kintz zeigt eindrucksvoll die Lebendigkeit von Monochromer Malerei, Minimal Art, Abstraktem Expressionismus und neuerdings der Farbfeldmalerei, in deren Traditionen er steht und die er auf eigenständige Weise kontinuierlich weiterführt. Dabei versteht er die Malerei als einen Prozess, in dem sich Farben und Oberflächen durch den fortwährenden Auftrag vieler übereinander liegender und glatt gestrichener Schichten verschiedener Farbmischungen mit dem Spachtel entwickeln. Der erste, monochrom anmutende Farbeindruck der Oberflächen mit der speziellen Tonigkeit der letzten Schicht löst sich bei eingehender Betrachtung auf, denn von der Seite aus betrachtet geben die Bilder den Blick auf das dickflüssig hervortretende Farbmaterial preis und machen die Entstehung als Prozess sichtbar.
In jüngster Zeit hat der Künstler eine neue Werkreihe von Farbfeldbildern begonnen, bei denen er die bereits mit dem Spachtel bemalte Leinwand zu etwa Dreiviertel mit Bleiblech ummantelt. Die Besonderheit und Faszination dieser Bleibilder liegt in der Materialität, der einzigartigen Stofflichkeit und der speziellen Farbigkeit des Bleis, die zwischen Grau und Blau changiert und ein feines Spiel mit den natürlichen Patinierungen eingeht. Das Blei dient in diesen Werken zugleich als Bildgrund und „Malmittel“, dessen Oberfläche sich mit der Zeit verändert. Der organisch wirkenden Oberfläche werden geometrische Farbfelder entgegengesetzt. Anders als die Leinwand saugt dieser Malgrund nichts auf und die Farbmaterie lagert sich gleichmäßig auf der Oberfläche ab. Annähernd regelmäßige Farbflächen werden neben- und untereinander gesetzt, wobei der Untergrund durch die Pinselspuren hindurchscheint und ein eigenes, faszinierendes Leben entwickelt. Farbe, Oberfläche, Rand und der gesamte Raum bleiben die zentralen Themen. Mit ihren Oberflächenstrukturen bewegen sich viele der Arbeiten im Grenzbereich zwischen Malerei, Relief und Objekt, was bei den aktuellen Arbeiten mit Blei besonders hervortritt.
Der Künstler arrangiert seine Arbeiten unterschiedlicher Formate und Farbgebung zu wandfüllenden Gruppierungen, Reihungen und Gegenüberstellungen und setzt die reduzierten, aber von einer starken Präsenz charakterisierten Oberflächen zueinander in Beziehung. Die Farbe ist in allen Werkgruppen gleichermaßen Träger, Material, Inhalt und eine Konsistenz, der eine körperliche Präsenz und Ausstrahlung im Raum innewohnt.
1968 in Freiburg i. Breisgau geboren, studierte Kintz zunächst in Freiburg (1989-93 Freie Akademie für Bildende Kunst) und anschließend in Hamburg (1993-98 Hochschule für Bildende Künste), u. a. bei Prof. Franz Erhard Walther. Seine Werke, zu denen neben Leinwandbildern, Objekten, Wallpaintings und Papierarbeiten auch Fotografien und Prints zählen, werden international ausgestellt und befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen (u. a. Haus Konstruktiv/Zürich, Konst pa Andersen/Stockholm, Museum gegenstandsfreier Kunst/Otterndorf, Ege Kunst- und Kulturstiftung/Freiburg).
Geboren 1968 in Freiburg i. Breisgau. Lebt und arbeitet in Hamburg.
Ausbildung
1989-93 | Freie Akademie für Bildende Kunst, Freiburg, Studium der freien Kunst (Diplom) |
1993-98 | Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, Studium der freien Kunst bei Prof. K.P. Brehmer, Prof. F. E. Walther, Prof. A. Hoops (Diplom) |
2000 | Hamburger Arbeitsstipendium für Bildende Kunst |
Bibliografie
2014 | Notausgang am Horizont, Kunstfrühling 2014, 16. bis 25. Mai 2014, Bremen |
2012 | Pi - Die Verwandlungen des Kreises, Ein Ausstellungsprojekt von Sabine Mohr. Die Drostei Pinneberg, 9. September bis 21 Oktober 2012 |
2011 | Farbmalerei, Sammlung Sparkasse Stade - Altes Land, Stade 2011 |
2007 | C. F. Kintz, pp Galerie, Hamburg, September 2007 |
2006 | 25. Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm 2006 |
2003 | Christian F. Kintz, Studio A Otterndorf (Museum gegenstandsfreier Kunst), 24. August bis 26. Oktober 2003 |
2002 | C.F. Kintz, 2002 |
2001 | Sammlung Konst pa Andersen, Stockholm 2001 |
2000 | Hamburger Arbeitsstipendium für bildende Kunst / Hubertus Wald Stipendium für junge bildende Künstlerinnen und Künstler 2000 |
1998 | C. F. Kintz, 1998 |
Sammlungen
Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf
Haus Konstruktiv, Zürich
Ege Kunst- und Kulturstiftung, Freiburg
Sparkasse Stade-Altes Land, Stade
Konst pa Andersen, Stockholm
Kunstsammlung Berenberg Consult, Hamburg
Herzzentrum Bad Krotzingen
Einzelausstellungen
2022 | Exhibition Untitled TZT068 (mit Katharina Fischborn), Galerie Bos Fine Art, Utrecht und Den Haag (NL) |
2020 | Kapriolen (mit Rupert Eder), Neue Galerie Landshut Christian F. Kintz - drei mal drei, Galerie Klaus Braun, Stuttgart |
2019 | DER SPIELERISCH ERKANNTEN WAHRHEIT PREIS, Pavillon am Milchhof, Berlin |
2016 | ALL YOU CAN SEE, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2012 | WAHNFARBEN, Schaltwerk Kunst, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2011 | IN FARBE, Neue Galerie Landshut, Verein für aktuelle Kunst e.V. |
2010 | FARBKÖRPER, Malerei und Objekte, Schaltwerk Kunst, Hamburg (jetzt: Galerie Nanna Preußners) |
2009 | KUNST IN DER KLINIK, Herzzentrum Bad Krotzingen |
2008 | NEUE ARBEITEN, Kunstempore Sparkasse Stade-Altes Land |
2007 | Galerie pp projects, Hamburg |
2004 | Galerie Garanin, Berlin |
2003 | Kunstforum Mainturm, Flörsheim |
2002 | BLÜTEN (WHITE WALL FOR PAINTINGS), Hamburg (Gemeinschaftsarbeit mit Lutz Krüger) |
2001 | MULTIPLES, Ausstellungsraum Taubenstraße, Hamburg |
2000 | Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm |
1999 | Foyer für junge Kunst, Vereins- und Westbank, Hamburg-Harburg |
1996 | Kunstraum Alter Wiehrebahnhof, Freiburg |
1990 | Storchehus, Wehr |
Gruppenausstellungen
2020 | PAPER JAM, Künstlerhaus Frise, Hamburg FARBMALEREI (mit Rupert Eder und Rolf Rose), Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2019 | BLUE MATTERS, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2017 | ZUKUNFT 2: 2417, Künstlerhaus FRISE, Hamburg |
2015 | Christian F. Kintz, c/o Schocke, Hamburg |
2014 | ABOVE US ONLY SKY, Bremer Kunstfrühling (kuratiert von Belinda Grace Gardner) |
2013 | FARBE HOCH 3, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf (mit Yuji Takeoka und Werner Haypeter, Kat.) |
2012 | (dis)PLACEMENTS, Hamburg Art Week (kuratiert von Belinda Grace Gardner) |
2011 | FROM GERMANY WITH LOVE, Galerie VOUS ETES ICI, Amsterdam |
2010 | MUU Gallery, Helsinki |
2009 | XXL SAMMLUNG, Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg |
2008 | ARBEITEN AUF PAPIER, Artstudio 1, Deinste |
2007 | VISIONÄRE SAMMLUNG VOL. 4, NEUE WERKE 05-07, Haus Konstruktiv, Zürich |
2006 | GEOMETRISK ABSTRAKTION XXV - 25-ars jubileum, Konstruktiv Tendens, Stockholm |
2005 | SEHEN SIE SELBST, FRISE Künstlerhaus, Hamburg (kuratiert von Rik Reinking) |
2004 | JÄGER SAMMLER MALER, Kunstverein Hamburg-Harburg |
2002 | Galerie Garanin, Berlin |
2000 | PROBLEM MALEREI, Kunstverein Gütersloh |
1999 | GEOMETRISK ABSTRAKTION XVIII, Konstruktiv Tendens, Stockholm |
1998 | Diplomandenausstellung, Halle K3 auf Kampnagel, Hamburg |
1997 | RAUMFRAGEN, A.f.d.K, Hamburg |
1993 | Abschlussausstellung, Freie Akademie für Bildende Kunst, Freiburg |