Mojé Assefjah

Die iranische Künstlerin Mojé Assefjah entwickelt in ihrer Malerei eine unverwechselbare Bildsprache von außergewöhnlicher Anmut. Teils breite, geschwungene Farbbänder erschließen den Bildraum in alle Richtungen. Dabei winden sich die Pinselzüge mit ihrer spezifischen Farbigkeit und feinen Struktur in dynamischer Gestik über den Bildträger, verdichten und überlappen sich und lenken den Blick des Betrachters in tiefer liegende Ebenen. Die Verwendung der fast in Vergessenheit geratenen Eitempera-Technik und Tusche in vielen dünnen Lasuren ermöglicht der Künstlerin Farbwirkungen, die an die italienische Freskomalerei der Frührenaissance erinnern. Die dunkleren, meist farbintensiven Schlaufen im Bildvordergrund kontrastieren mit der kreidigen Tonalität des Hintergrunds. Manchmal hinterlässt eine Aussparung ein Stück Leinwand unbemalt und erzeugt so einen Lichtstrahl im Dunklen. Obwohl sich die Künstlerin der nicht-abbildhaften Malerei verschrieben hat, vermitteln die Bilder eine Idee von Räumlichkeit und rufen Assoziationen an Landschaften, pflanzliche Formen und Stoffdraperien hervor. Die Flexibilität der Bewegungen und Pinselstriche erinnert an persische Kalligrafie. Leichtigkeit und strukturelle Dichte sowie der Wechsel von Transparenz und Opazität, Licht und Dunkelheit, Nähe und Ferne kennzeichnen Assefjahs Bildwelten, die eine geheimnisvolle Tiefe und atmosphärische Qualität in sich bergen.

Mojé Assefjah wurde 1970 in Teheran geboren, ihre Familie siedelte 1986 nach Deutschland über. Sie lebt und arbeitet in München. Von 1992-98 hat sie an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei studiert, ab 1997 als Meisterschülerin von Prof. Jerry Zeniuk. 1999 erhielt sie den Förderpreis für Bildende Künste des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie das DAAD-Jahresstipendium für einen Rom-Aufenthalt. 2013 war sie im Zuge des Residency Program at the International Studio & Curatorial Program (ISCP) in New York. Seit 1999 werden ihre Arbeiten regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und im Vorderen Orient gezeigt. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland, der Schweiz und in China (darunter Städtische Galerie im Lenbachhaus/München; Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlung/München; Graphische Sammlung/München; Guangdong Art Museum/Guangzhou, China).

Geboren 1970 in Teheran, Iran. Lebt und arbeitet in München.

1986Übersiedlung der Familie nach Deutschland
1990Abitur, Gaststudium an der Escuela Superior de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungria, Sevilla, Spanien
1991-92Studium der japanischen und spanischen Sprache an der Ludwig-Maximilians-Universität, München
1992-98Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste, München
Meisterschülerin bei Prof. Jerry Zeniuk
1999Diplom für Malerei und Grafik

Preise und Stipendien

2013

Programm für Künstleraufenthalte an dem International Studio & Curatorial Program (ISCP), New York

2010

Ecke Kunstpreis, Augsburg

2006-07

Förderung des HWP, Projektstipendium: Der andere Blick

2000

Förderung durch die GOLART-Stiftung: Wandmalerei im Kunstverein Friedberg im Wetterau-Museum, Friedberg  anlässlich der Ausstellung vom 29.10. bis 19.11.2000

1999-2000

Jahresstipendium des DAAD für Rom

1999

Förderpreis für Bildende Kunst, 14. Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

1995Erasmus-Stipendium an der Fakultät de Bellas Artes, Madrid

Bibliografie

2015

Playing tricks on the mind with egg tempera, The Daily Star (Lebanon), März 2015
Mojé Assefjah entre baroque, onirisme et règne végétal, Edgar Davidian, L’Orient le jour, Beirut, Mai 2015

2014

Mojé Assefjah presenta en la galeria +R sus sensuales aperturas al paisaje, Juan Bufill, La Vanguardia, Barcelona, April 2014

2013

Inspirationen im Irdischen ..., Simon Baur, Basler Zeitung, November 2013

2012

Die Malerei zieht Schleifen, Günter Ott, Augsburger Allgemeine, September 2012

2011

bodily functions, Uta M. Reindl, Kunstverein Koelnberg, Kunstforum International Bd. 209, 2011
How To Paint, Jerry Zeniuk und seine Meisterschüler, Ausstellungskatalog, München
a vista d’occhio, Verena Ferraro, Ausstellungskatalog, Galerie Tanit München

2010

Art Dubai Edition 2010, Canvas Magazine
Mojé Assefjah entre ombre et lumière, Edgar Davidian, L’Orient le jour, Beirut, Mai 2010

2009

L’Iran sans Frontières, Ausstellungskatalog, Almine Rech Gallery, Paris, Juni 2009
L’Iran sans Frontières, Emmanuel Posnic, paris-art.com
Iran without Borders, Galerie Almine Rech Paris, Frieze Magazine, Oktober 2009
Verzahnung, Christina zu Mecklenburg, Bonner General-Anzeiger, Bonn, November 2009

2008

Imagination and Metaphor, Ausstellungskatalog, Einleitung von Dr. Ingeborg Wiegand-Uhl, München
Shabtab, Galerie Tanit München, Canvas Magazine, November 2008
Mojé Assefjah, Galerie Tanit München, Weltkunst, Dezember 2008

2007

Painting as Reality or Of the Deceptive - Lightness of Being, Ausstellungskatalog, Recent work, Einleitung von Prof. Dr.Anne-Marie Bonnet
In Schlaufen, Galerie Graf und Schelble Basel, Renate Dürst, Kulturmagazin Basler Zeitung, September 2007

2006

Über das Denken aus Bildern in Bildern, Christian Gögger, eAusstellungskatalog, Galerie aktueller Kunst im Osram-Haus, München
Go between, Marcus Golling, Ausstellungskatalog, Kunstverein Aichach
Neue Malerei im Kreisgut, Aichach, Augsburger Allgemeine

2005

Mojé Assefjah, Marie Luise Knott, Le MONDE diplomatique (Nr. 7740), August 2005
Munich School?, Bernd Reiß, Ausstellungskatalog, Kunstverein Aschaffenburg
Samtklang der Farben, Abendzeitung, München, Dezember 2005
Universl Painting, Ausstellungskatalog, Guangdong Museum of Art, Guangzhou; Duolun Museum, Shanghai; White Space Gallery, Peking; Institut of Fine Arts, Wuhan, China

2004

Tableau, Petra Renke, Ausstellungskatalog BBK München
Abstrakt, bildhaft, poetisch, Münchner Wochenanzeiger, München

2003

Ein kleines Stück Renaissance, Heidrun Wirth, Bonner Rundschau 2003
Eine Welt jenseits der greifbaren Wirklichkeit entdeckt, Heidrun Wirth, Kölner Rundschau, April 2003

2002

Blicke in die Unendlichkeit, Christina zu Mecklenburg, Bonner General-Anzeiger, Bonn, Juli 2002

2001

was einem bleibt, Siegrid Feeser, Kunstforum international, Band 154, April/Mai 2001
Malerische Wirkung der Farbe, Annette Hoffmann, Badische Zeitung, November 2001

2000

Gebündelte Farbenergie, eAusstellungskatalog, Galerie Heinz Herzer, München, iEinleitung von Prof. Dr. Anne-Marie Bonnet
Meisterschülerin, Peter Schwellensattl, BAZ, Meran, Italien, Juni 2000
was einem bleibt, Friedberg Magazin, November 2000
Was bleibt? Weiß!, Frankfurter Rundschau, November 2000
Bilder voll Erinnerungen an Italiens Süden, Wetterauer Zeitung, November 2000

1999

Viva la pittura, Armin Mühsam, Applaus, München, Oktober 1999
Hoffnung Pinakothek, Münchner Abendzeitung, München


Öffentliche Ankäufe

Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlung, München
Graphische Sammlung, München
Artothek, München
Sammlung Osram, München
Max-Planck-Institut, München
Guangdong Art Museum, Guangzhou, China
Hamburg Mannheimer, Hamburg
Sammlung BHW Holding AG, Hameln
Münchener Rückversicherung
Verband der Sparda-Banken, Frankfurt
HypoVereinsbank
Colonia Nordstern Kunstversicherung
HUK-Coburg
Siemens AG
Allianz Versicherungen
D.A.S. Versicherungen
LHI Leasing GmbH, München
DekaBank-Kunstsammlung, Frankfurt a. Main
Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Düsseldorf und München
Coleccion olorVISUAL, Barcelona

Einzelausstellungen

2022I Can Still Feel The Breeze, Gallery Joeun, Seoul, Korea
2021Mojé Assefjah - Remembered landscapes, Etemad Gallery, Teheran, Iran
2020You Will Rise Up Again, Galerie Tanit, München
The River's Whisper, virtuelle Ausstellung, Galerie Tanit, München/Beirut
2019Mojé Assefjah, Susanne Thiemann - Winding Roots, Galerie Nanna Preußners, Hamburg
2018

Mojé Assefjah. Anne Sterzbach, Neue Galerie Dachau
I cover the waterfront, New Paintings, Galerie Graf & Schelble, Basel

2016

Darmian, Raum 1, Galerie Tanit, München

2015On the other side of the grape gardens, Galerie Tanit, Beirut, Libanon
So close, yet so far, Galerie Nanna Preußners, Hamburg
Nostalgia, Blau ist die Farbe deines Flügels, Galerie Tanit, München
2014I cover the waterfront, Galeria +R, Barcelona
2013Beyond the river, Galerie Graf & Schelble, Basel
2012Il giardino e la duna, Ecke Galerie, Augsburg
Der Abend, ein Nichts ..., Schaltwerk Kunst Galerie Nanna Preußners, Hamburg
2011A vista d'occhio, Galerie Tanit, München
2010Water for my flower, wind for my tree, Espace Kettaneh Kunigk, Beirut
Water for my flower, wind for my tree II, Galerie Graf und Schelble, Basel
2008Shabtab, Galerie Tanit, München
2007Galerie Graf und Schelble, Basel
2006Der andere Blick, Galerie aktueller Kunst im Osram-Haus, München (Kat.)
2005Galerie Koos und Heufelder, München
Galerie S65, Köln
2003Galerie Benninger, Köln
2002Zeitgenössische Kunst, Michael Schneider, Bonn
Galerie Martin Geier, Algund
Piccolo Palazzo D'Arte, Meran
2001Galerie Meister H.S., Ehrenkirchen
2000Galerie Heinz Herzer, München (Kat.)
Galerie Benninger, Köln
Was einem bleibt, Kunstverein Friedberg im Wetterau-Museum, Friedberg/Hessen (Kat.-Abb.)
1999Galerie Benninger, Köln
Galerie Heinz Herzer, München

Gruppenausstellungen

2023Dual Simplicity, Intent Gallery, Dubai (VAE)
2022Dip in the Past, Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus und der KiCo Stiftung, Lenbachhaus München
2021Thank you 2021 & Welcome 2022, Galerie Joeun, Seoul, Korea
Something Blue, Cromwell Place, London, Galerie Tanit
2019

Women of Resilience, Tsichritzis Visual Art Foundation, Athen
IMPROMPTU, Galerie Tanit, Beirut

2017

Entr'Expo, Galerie Graf und Schelble, Basel
Gerissen, gefalzt, geschnitten, gezeichnet, Galerie Nanna Preußners, Hamburg
Künstlerinnen aus dem Morgenland, Galerie Tanit, München
Groupshow, Galerie Tanit, Beirut
Meaning gets Unstable, Galleria Doris Ghetta, Ortisei

2016Morphology of Archive, Museum of Goa (MOG), Moga
Zeiträume, Brigitte Henninger, München
2015Galerie TOXIC in Luxemburg zur Art Week
2013Best of, Künstler der Galerie, Galerie Nanna Preußners, Hamburg
2012Jahresgaben 2012, Kunstverein München
Third Floor, Brilluxfabrik, München
2011Bodily Functions, Kunstverein Kölnberg, Köln
Galerie Graf und Schelble, Basel
The Nightingale and the Rose, Rathausgalerie, Kunsthalle München
2010Galerie Graf und Schelble, Basel
Zeitgenössische Kunst, Galerie Michael Schneider, Bonn
2009L' Iran sans frontières, Galerie Almine Rech, Paris
modern09, Strictly Contemporary, München
Zeitgenössische Kunst, Galerie Michael Schneider, Bonn
2008Go between, Galerie Oberösterreichischer Kunstverein, Linz (Kat.-Abb.)
Go between, Centre Cultural la Mercè, Girona
2007Hochebene, Zeitgenössische Kunst, Michael Schneider, Bonn
Go between, nove artisti tra visibile e invisibile, Cavallerizza Reale, Turin (Kat.-Abb.)
Accrochage, Residenzpost, München
Go between, Kunstraum Klosterkirche, Traunstein (Kat.-Abb.)
Happy Hours, Residenzpost, München
2006Begegnungen 2006, Wehr-Öflingen u.a. (Kat.-Abb.)
Zeitgenössische Positionen, Residenzpost, München
2005Universal Painting, Guangdong Museum of Art, Guangzhou, Shanghai u.a., China
Munich School?, Kunstverein Aschaffenburg
2004Tableau, Galerie der Künstler, München
Papiere und kleine Formate, Zeitgenössische Kunst, Michael Schneider, Bonn
Zeichnungen, Galerie S 65, Köln
Projektraum, Galerij S 65, Aalst
Munich School?, Kunstverein Aichach
Galerie im Schlosspavillon, Ismaning
2003Dialoge, Wehr-Öflingen u.a. (Kat.-Abb.)
Projekt Wandmalerei, Hohenstaufenstraße, München
Landschaften, Kunsthandel Marion Grcic-Ziersch, München
2001Arbeiten auf Papier, Galerie Heinz Herzer, München
Malerdebatte, Zeitgenössische Kunst, Michael Schneider, Bonn
2000Fließende Zeit - Kunst für Diakonie, Wehr-Öflingen u.a.
1999Kunststudenten stellen aus, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (Kat.-Abb.)
stadt Kunst bonn, Bonner Sammlung von Aegyptiaca, durch die Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn
Arcus Raetiae, Bahnhofsgelände Mals
1997Max-Planck-Institut, München