Mats Bergquist
In meiner Kindheit stand im Esszimmer eine polierte Vase.
Bei sonnigem Wetter glitten mehrere Spektren um die Wände.
Fasziniert beobachtete ich ihre langsamen Bewegungen.
Jetzt, ein halbes Jahrhundert später, steht die Vase in meinem Atelier.
Das Prisma funktioniert immer noch.
Das Spektrum bewegt sich genauso langsam, die Faszination ist dieselbe.
Am anderen Ende des Spektrums liegt die Farbe Violett.
Dorthin, aber nicht weiter, erstreckt sich unsere Vision.
Die Skala setzt sich fort, wenn auch für uns unsichtbar.
Vögel und Schmetterlinge sehen und kommunizieren durch diese für uns nicht wahrnehmbare Farbe.
Oltre il viola
Mats Bergquist
Die außergewöhnlich stillen Bilder und Objekte von Mats Bergquist sind Reflektionen über Leere, Licht und Ruhe. Sie bilden Projektionsflächen für das Unsichtbare, aber Erlebbare. In den nahezu monochromen Arbeiten vereint der Künstler traditionelle Techniken mit einer zeitgenössischen Formensprache, wobei Verfahrensweise und Arbeitsprozess eine wichtige Rolle spielen. Mit dem aufwändigen und disziplinierten Herstellungsverfahren der Enkaustik greift Mats Bergquist auf die über 1.000 Jahre alte griechisch-orthodoxe Tradition der Ikonenmalerei zurück. Nach zahlreichen Arbeitsschritten erhalten die Bilder erst durch die abschließende Schicht aus einer Mischung aus flüssigem Wachs und Pigment, die ebenfalls in einem langen Prozess poliert wird, ihre typischen, teils matten, teils glänzend-atmosphärischen Oberflächenstrukturen. Diese erzeugen einen haptischen Effekt und erschaffen einen einzigartigen Ort der Stille.
Bergquists Ikonen sind frei von bildlichen Inhalten, haben aber die Kraft, die Betrachtenden einzuladen, innezuhalten und einen Raum zu öffnen, in dem sich die Erfahrungen und kulturellen Einflüsse des Künstlers offenbaren.
Mats Bergquist, 1960 in Stockholm geboren, lebt und arbeitet im südschwedischen Schonen. Zwischen 1978 und 1987 hat er in Stockholm und Paris Kunst und Kunstgeschichte studiert. Bergquist wuchs in verschiedenen Ländern auf, darunter in Russland, Polen und China. Das Interesse und die Offenheit an den vielseitigen kulturellen Einflüssen sowie das meditative und kontemplative Arbeiten finden Eingang in seine minimalistische Kunst, die von poetischer Sensibilität ist.
Geboren 1960 in Stockholm. Lebt und arbeitet in Lövestad, Südschweden.
Ausbildung
1978-79 | Etienne Decroux, Paris |
1979-81 | Gerlesborgsskolan, Stockholm |
1981-82 | Atélier 17, S. W. Haytr, Paris |
1986-87 | History of Art, Stockholm University |
Öffentliche und private Sammlungen
Bocconi Universität, Mailand
Sweden House, Brüssel
Arrhenius laboratory, Universität Stockholm
Sammlung Hupertz, Hamburg
Sammlung Schuler, München
Antonia Johnson Mörner, Stockholm
Giuseppina Panza di Biumo, Italien
2025 | Oltre il viola, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2022 | Till lucia (mit Jonas Malmberg), Galleri Thomas Wallner, Simris Mats Bergquist - Jon Groom : Zugvogel, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Rest, Konstakademien Stockholm (solo) |
2021 | Broken Monochrome, Galerie Wichtendahl, Berlin (solo) |
2019 | Mats Bergquist, Galerie Stefan Vogdt, München almost nothing, Galerie Pugliese Levi, Berlin |
2018 | Mats Berquist - rest, Galleria San Fedele, Mailand Mats Bergquist - Vintersaga, Gunnar Olsson, Stockholm (solo) What Walls Want, Marignana Arte, Venedig Marignana Arte, Project Room, Venedig |
2017 | Painting Black, Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner, Soest (Kat.) En konstruktiv tendens, Tomarps Kungsgård, Kvidinge, Schweden Ingenting, Galleri Thomas Wallner, Simris, Schweden (solo) |
2016 | Thou hast beheld thyself in what thou seest, Galerie Nanna Preußners, Hamburg (solo) Ero Soltano, Grossetti Arte, Mailand Tango, Galleri Gunnar Olsson, Stockholm (solo) Ashes to ashes. Encausti, Museo Archeologico, Neapel (kuratiert von Elena Dal Molin und Marco De Gemmis, solo) |
2015 | Heart Modulation, 56. Biennale in Venedig, Grossetti Arte Contemporanea, Giudecca, Venedig |
2014 | White Sensation, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) Painting Black, The Sylvia Wald and Po Kim Art Gallery, New York City |
2013 | Saint Catherine, Galleri Gunnar Olsson, Stockholm (solo) Best Of, Künstler der Galerie, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Rinascere, Museo del Territorio, via Quintino Sella, Biella |
2012 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) Hypericum, Schaltwerk Kunst Galerie Nanna Preußners, Hamburg (solo) Grossetti Arte Contemporanea, Mailand (solo) |
2011 | Via Lattea, Kunst-Station Sankt Peter Köln (solo, Kat.) |
2010 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) Grossetti Arte Contemporanea, Mailand (solo) |
2009 | Galleria Johan S, Helsinki (solo) Konstruktiv Tendens, Stockholm (solo) |
2008 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) Konstruktiv Tendens, Stockholm |
2007 | Galleri de Suede, Paris (solo) |
2006 | Nordiska Galleriet, Stockholm (solo) Konstruktiv Tendens, Stockholm |
2005 | Dalarnas Museum, Falun |
2003 | Amedeo Porro, Mailand (solo) Boffi ShowRoom, Mailand (solo) |
2000 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) |
1999 | Nilufar, Mailand (solo) |
1998 | Doktor Glas Gallery, Stockholm (solo) The Gallery, Växjö (solo) Sölvesborg Konsthall |
1997 | Södermanlands Museum, Nyköping Galleri Peter Weinberger, Kopenhagen (solo) |
1994 | The Gallery, Växjön (solo) Doktor Glas Gallery, Stockholm (solo) Ann Westin Gallery, Stockholm (solo) |
1991 | Eralov Gallery, Rom (solo) |
1988 | The Gallery, Växjö (solo) |
1987 | Christina Gallery, Eskilstuna (solo) Lång Gallery, Malmö (solo) |
1984 | Sten Eriksson Gallery, Norrköping (solo) |
1983 | Gunnar Olsson Gallery, Stockholm (solo) |