Mats Bergquist
In seinen monochromen Bildern und Objekten vereint Mats Bergquist alte, traditionelle Techniken mit einer zeitgenössischen Formensprache und kreiert einen einzigartigen Ort der Stille.
Der Künstler führt seine vorwiegend weißen und schwarzen Werke in einem aufwändigen und disziplinierten Verfahren aus, das die über 1.000 Jahre alte Tradition der russischen Ikonenmalerei aufgreift. Dabei werden die Bildträger aus Holz mit einem rauen Leinengewebe bespannt, das erst mit Leim und dann mit vielen Schichten Kalk bedeckt wird. Wieder und wieder werden die Oberflächen glatt geschliffen und erneut bestrichen. Erst am Schluss trägt Bergquist den Farbträger aus einer Mischung von Pigmenten und flüssigem Wachs auf. Auch dieser wird geschliffen und poliert, bis die Bilder ihre teilweise opaken, teilweise wolkigen und fein glänzenden Oberflächen erlangen. Durch diese individuelle Technik der Enkaustik/Wachsmalerei enstehen so zuvor noch nicht gesehene Oberflächenstrukturen. Entscheidend für die Wirkung und Intensität der Werke ist neben dem Wechselspiel der konkav und konvex geformten Holzkörper auch die Erschaffung verschiedener haptischer Oberflächen. Die weich reflektierenden Wachsmembranen, die aus sich selbst heraus zu leuchten scheinen, treten in Kontrast zu den stark pigmentierten, das Licht völlig absorbierenden Oberflächen.
Eine weitere traditionelle Technik, derer sich der Künstler bedient, ist die Raku-Keramik. Raku ist eine spezielle Brenntechnik keramischer Massen, die im 16. Jahrhundert in Japan entwickelt wurde und in der er seine unterschiedlich geformten Daruma-Objekte herstellt.
Mit diesen für die heutige Kunstproduktion ungewöhnlichen, aber traditionellen Techniken gelangt Bergquist zu einer eigenen künstlerischen Position und macht Weiß und Schwarz in seinen vielfältigen möglichen Schattierungen, farbigen Nuancen und lichtbedingten Veränderungen für den Betrachter erlebbar.
Mats Bergquist, 1960 in Stockholm geboren, lebt und arbeitet in Lövestad, Südschweden. Zwischen 1978 und 1987 hat er in Stockholm und Paris Kunst und Kunstgeschichte studiert.
Bergquist wuchs in verschiedenen Ländern der Welt auf, darunter in Russland, Polen und China. Das Interesse und die Offenheit an den vielseitigen kulturellen Einflüssen sowie das meditative und kontemplative Arbeiten finden Eingang in seine minimalistische Kunst, die von poetischer Sensibilität ist und auf den Betrachter eine große Faszination ausübt.
Geboren 1960 in Stockholm. Lebt und arbeitet in Lövestad, Südschweden.
Ausbildung
1978-79 | Etienne Decroux, Paris |
1979-81 | Gerlesborgsskolan, Stockholm |
1981-82 | Atélier 17, S. W. Haytr, Paris |
1986-87 | History of Art, Stockholm University |
Öffentliche und private Sammlungen
Bocconi Universität, Mailand
Sweden House, Brüssel
Arrhenius laboratory, Universität Stockholm
Sammlung Hupertz, Hamburg
Sammlung Schuler, München
Antonia Johnson Mörner, Stockholm
Giuseppina Panza di Biumo, Italien
2022 | Till lucia (mit Jonas Malmberg), Galleri Thomas Wallner, Simris Mats Bergquist - Jon Groom : Zugvogel, Galerie Nanna Preußners, Hamburg Rest, Konstakademien Stockholm (solo) |
2021 | Broken Monochrome, Galerie Wichtendahl, Berlin (solo) |
2019 | Mats Bergquist, Galerie Stefan Vogdt, München |
2018 | Mats Berquist - rest, Galleria San Fedele, Mailand |
2017 | Painting Black, Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner, Soest (Kat.) En konstruktiv tendens, Tomarps Kungsgård, Kvidinge, Schweden Ingenting, Galleri Thomas Wallner, Simris, Schweden (solo) |
2016 | Thou hast beheld thyself in what thou seest, Galerie Nanna Preußners, Hamburg (solo) |
2015 | Heart Modulation, 56. Biennale in Venedig, Grossetti Arte Contemporanea, Giudecca, Venedig |
2014 | White Sensation, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2013 | Saint Catherine, Galleri Gunnar Olsson, Stockholm (solo) |
2012 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) |
2011 | Via Lattea, Kunst-Station Sankt Peter Köln (solo, Kat.) |
2010 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) |
2009 | Galleria Johan S, Helsinki (solo) |
2008 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) |
2007 | Galleri de Suede, Paris (solo) |
2006 | Nordiska Galleriet, Stockholm (solo) |
2005 | Dalarnas Museum, Falun |
2003 | Amedeo Porro, Mailand (solo) |
2000 | Galleri Weinberger, Kopenhagen (solo) |
1999 | Nilufar, Mailand (solo) |
1998 | Doktor Glas Gallery, Stockholm (solo) |
1997 | Södermanlands Museum, Nyköping |
1994 | The Gallery, Växjön (solo) |
1991 | Eralov Gallery, Rom (solo) |
1988 | The Gallery, Växjö (solo) |
1987 | Christina Gallery, Eskilstuna (solo) |
1984 | Sten Eriksson Gallery, Norrköping (solo) |
1983 | Gunnar Olsson Gallery, Stockholm (solo) |