Peter Weber
Das Prinzip der Faltung charakterisiert Peter Webers Werk seit über 40 Jahren. Sie ist zum markanten Erkennungszeichen seiner Kunst geworden. Mitte der 1970er-Jahre entstanden die ersten Arbeiten zunächst aus Papier und Karton. Die Faltung ermöglichte ihm, Raum und Fläche, Zwei- und Dreidimensionalität durch eine einfache und doch jahrhundertalte Traditionshandlung in Beziehung zu setzen. Themen, die ihn bereits zuvor in seinem künstlerischen Schaffen beschäftigten, konnte er durch diese Technik punktgenau umsetzen.
Einige Besonderheiten zeichnen sein Vorgehen bis heute aus. Weber faltet all seine Werke aus einem Stück. Es gibt keine Schnitte durch die Fläche. Jede Faltung hat er zunächst in seinem Skizzenbuch entworfen und geplant. Es folgen erste Umsetzungen in Packpapier und schließlich Modelle. Eine große Rolle bei dem Entwurf spielen Überlegungen zu Licht und Schatten, die die Plastizität weiter modulieren. Die geometrische Ordnung und manchmal auch parallel dazu deren chaotische Auflösung durch den Zufall sind seine Leitmotive bei allen seinen Arbeiten, auch Filz, dem schweren schweren, eigentlich kaum beweglichen Textil, faltet der Künstler das Material rückseitig und sieht das Ergebnis erst nach der finalen Drehung.
Dr. Simone Schimpf, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt, in:
Peter Weber. Struktur und Faltung. Werkverzeichnis 1968-2018, Bd. 1, Hirmer-Verlag, München 2019
Peter Weber wurde 1944 in Kollmar/Elbe geboren. Er lebt und arbeitet bei München.
Geboren 1944 in Kollmar/Elbe. Lebt und arbeitet bei München.
Ausbildung und künstlerische Entwicklung
1963-65 | Lehre als Schriftsetzer |
1969-73 | Studium an der Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Gestaltung bei Max H. Mahlmann; Diplom als Grafikdesigner |
seit 1969 | Auseinandersetzung mit Konkreter Kunst, erste Versuche systematischer und serieller Veränderung von Linienrastern |
1973 | Versuche der Verbindung von Kinetik und Musik, erster Katalog zu einer kinetischen Multivision zur Komposition Transition I |
1974 | Freiberufliche Tätigkeit als Maler und Grafiker |
1975 | Erste Papierfaltungen |
1975-78 | Lehrauftrag als Kunsterzieher in Hamburg |
1979-89 | Lehrauftrag an der Fachhochschule Hamburg, Fachbereich Gestaltung |
1990 | Entwicklung von Falttechniken und Faltsystemen unter Einbeziehung des Mediums Leinwand |
1993 | Faltungen mit Vorder- und Rückseite einer Form in einer Ebene |
1996 | Faltungen in Kunstharz und Edelstahl |
2001 | Erste Faltungen in Filz |
2005-06 | Erste Retrospektive im Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt, mit 4 weiteren Stationen |
2017 | Erste Arbeiten in Stahl und Filz mit "offenen Faltzuständen" entstehen |
Preise, Beteiligungen
2002 | Preisträger des Skulpturenparks Mörfelden-Walldorf aus dem Jahr 2000 zeigen ihre Werke |
Beteiligungen an den Landesschauen des BBK Schleswig-Holstein in 1994/95/97/99/2000/2001/2002/2003/2004/2005/2006/2009/2015.
Vertreten auf nationalen und internationalen Kunstmessen.
Sammlungen (Auswahl)
Forum Konkrete Kunst, Erfurt, DE
Helms-Museum, Hamburg, DE
Kunsthaus Rehau, Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie
Landesbank Schleswig-Holstein, Kiel, DE
Landesbank Schleswig-Holstein/Stockholm, SE
Landesgalerie am oberösterreichischen Landesmuseum, Linz, AT
Museum Abtei Liesborn, Liesborn, DE
Museum Dr. Bamberger-Haus, Rendsburg, DE
Museum für Reduktive Kunst, Swiradow, PL
Museum für Konkrete Kunst und Design, Ingolstadt, DE
Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst aus Europa nach 1945, Museum im Kulturspeicher, Würzburg, DE
Museum Modern Art, Hünfeld / Fulda, DE
Museum Ritter, Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Waldenbuch, DE
Provinzial Versicherungen, Kiel, DE
Sammlung D. de Simone, Rom, IT
Sammlung E. Gomringer, Rehau, DE
Sammlung G. Wienecke, Hamburg, DE
Sammlung Frederick R. Weisman Art Foundation, Los Angeles, CA, USA
Sammlung J. & S. Bergman, Chicago, IL, USA
Sammlung M. & J. Fee, Chicago, IL, USA
Sammlung R. Elia, Turin, IT
Sammlung Ricci-Zucchini, Bologna, IT
Sammlung S. Braunfels, München/Berlin, DE
Sammlung U. Crespo, Frankfurt / Wien, DE/AT
Schulzentrum Nakskov, Lolland, DK
Sparkasse Celle, DE
Stadtgalerie im Elbeforum, Brunsbüttel, DE
Städtische Galerie Karlsruhe, DE
Sammlung Hoffmann-LaRoche, Basel, CH
Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt, München, DE
Sammlung Carmen Sacher, Stadt Schrozberg, DE
Sammlung Apostolatos, Caracas, VE
Sammlung Textile Traces Collection, Los Angeles, CA, USA
Sammlung Kunststiftung Annelies und Gerhard Derriks, Fürstenfeldbruck, DE
Sammlung Das Kleine Museum, Weissenstadt, DE
Sammlung Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg, DE
Sammlung SCHROTH, Soest, DE
Einzelausstellungen ab 1990
2019 | Fläche – Raum – Faltung, Kunsthaus Fürstenfeldbruck, Fürstenfeldbruck, DE |
2018 | Struktur. Peter Weber – Ralph Kerstner, Galerie Mariette Haas, Ingolstadt, DE |
2017 | Peter Weber – Faltungen, Residenz Würzburg, DE |
2016 | Ganzheit als Prinzip. Schwingende Skulpturen und Faltobjekte, mit Martin Willing, Galerie Renate Bender, München, DE |
2015 | Falten in Natur und Technik, Phyletisches Museum, Jena, DE |
2014 | Ganzheit als Prinzip, mit Martin Willing, Städtische galerie ada Meiningen, Meiningen, DE |
2013 | Faltungen, mit Fotograf Johannes Kersting, Hauser Hoffmann Kunst – Art – Arte, Atelier Kuemmichweggen, Schaffhausen, CH |
2012 | Off the Wall, mit Steve Johnson, DavisKlemmGallery Frankfurt, DE |
2011 | Faltungen, Hauser Hofmann Kunst – Art – Arte, Thayngen, CH |
2010 | Das Kleine Museum, Weissenstadt , DE |
2009 | Galerie Renate Bender, München, DE |
2008 | Galeria Marita Segovia, Madrid, ES |
2007 | Galerie Cervino, Augsburg, DE |
2006 | Peter Weber – Joan Hernández Pijuan – ein Dialog, Neuer Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg, DE |
2005 | Galerie Uwe Sacksofsky, mit Tom Mosley, Heidelberg, DE |
2004 | Galerie Renate Bender, München, DE |
2003 | Galerie Dietgard Wosimsky, Gießen, DE |
2002 | Galerie Uwe Sacksofsky, Heidelberg, DE |
2001 | Faltwandlungen, Galerie Renate Bender, München, DE |
2000 | Galerie Renate Kammer Architektur und Kunst, Hamburg, DE |
1999 | Faltwandlungen, Artists’ Center, Lübeck, DE |
1998 | Faltwandlungen, Galerie im Elbeforum, Brunsbüttel, DE |
1997 | Faltungen, Kulturzentrum Wassermühle, Trittau, DE |
1996 | Hofgalerie, Chemnitz, DE |
1995 | faltung verso faltung, Haus Ratschow, Rostock, DE |
1994 | Kreishaus Ratzeburg, DE |
1992 | Kunstverein, mit G. Lutz, Bad Dürkheim, DE |
1990 | Strukturen, Ausstellungszentrum am Fernsehturm, Berlin, DE |
Gruppenausstellungen ab 2000
2018 | DECADE ONE. Ten years dr. Julius ap, dr. julius ap, Berlin, DE |
2017/18 | Von Alu bis Zement – Bilder, Plastiken und Objekte, Museum Ritter, Waldenbuch, DE |
2017 | Start-up! Editionen zeitgenössischer konkreter Kunst von renommierten Künstlern und emerging artists, Galerie Robert Drees, Hannover, DE |
2016 | THE BOX PROJECT. UNCOMMON THREADS, Fowler Museum, Los Angeles, CA, USA; Racine Art Museum, Racine, WI, USA (2017); The Textile Museum at George Washington University, Washington, DC, USA (2017/18); Collaboration with the Lloyd Cotsen Collection, Los Angeles, CA, USA |
2015 | SCHWARZ AUF WEISS, Highlights aus der Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt und der Stiftung für konkrete Kunst und Design, Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt, DE |
2014 | REIHE – RHYTHMUS – RAUM, Kunstprojekt Karlshof, Ellingen, DE |
2013 | Faszination FARBE. Die Galerie Renate Bender zu Gast im KUNSTHAUS Fürstenfeldbruck, Fürstenfeldbruck, DE |
2012 | Konstruiertes Grau #4, Mies van der Rohe Haus, Berlin, DE |
2011 | 3 D Reliefs, Objekte und Plastiken aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Museum Ritter, Waldenbuch, DE |
2010 | Papier konkret, Galerie Ruhnke, Potsdam, DE |
2009 | Werkgruppen, Galerie Ursula Huber, Basel, CH |
2008 | Hommage an das Quadrat – Werke aus der Sammlung Marli Hoppe- Ritter, Museum Ritter, Waldenbuch, DE |
2007/08 | Exemplifizieren wird Kunst, Vasarely Múzeum, Budapest, HU |
2007 | Petersburg ..., Jahresausstellung, Galerie St. Johann, Saarbrücken, DE |
2006 | Aus & Auf Papier, Papiermachermuseum Laakirchen, Steyrermühl, AT |
2005 | Weiß, März-Galerien, Ladenburg, DE |
2004 | Multiple Objekte, Galerie St. Johann, Saarbrücken, DEKonzept ́03, Hanse-Office Brüssel und Landesvertretung vonSchleswig-Holstein, Berlin, DE |
2003 | Lauflage, Galerie Uwe Sacksofsky, Heidelberg, DE Mondriaanhuis, Amersfoort, NL |
2002 | Europe Concrete, Brunswiker Pavillon, Kiel, DE Galerie Uwe Sacksofsky, Heidelberg, DE |
2001 | Konstruktivisten aus Schleswig-Holstein, Richard-Haizmann-Museum, Niebüll, DE |
2000 | Nicht(s) zu fassen, mit U. Behl, P. Turpin und K.P. Dencker, Museum Modern Art, Hünfeld, DE |