Rolf Rose
Rolf Roses früher Entschluss, die figürliche Malerei zu verlassen und somit auf jedes Abbild zu verzichten, brachte ihn dazu, die Farbe selbst zum Gegenstand seiner Bilder zu machen. So hat der Maler seine eigene Form einer auf den ersten Blick „monochromen“ Malerei erschaffen, in der er Farbe auf Wirkungen und Interaktionen mit dem Licht untersucht. In einer der stetig fortgesetzten Werkserien trägt Rose das Farbmaterial in mehreren Lagen pastos auf die Leinwände oder Holzblöcke auf und bearbeitet die Fläche anschließend mit unterschiedlichen Spachteln. Indem er diese durch die feuchte Farbe zieht, entstehen reliefhafte, lineare Strukturen, deren horizontal, vertikal oder auch gekurvt gezogenen Furchen den gesamten Bildträger einnehmen und die Bildfläche lebhaft gliedern. In den leichten Wellen und Unregelmäßigkeiten der Oberfläche breitet sich das Licht aus und bringt Farbschichten zum Leuchten, die Oberflächen werden regelrecht plastisch. Was auf den ersten Blick vielleicht monochrom anmutet, entpuppt sich bei genauerer Auseinandersetzung als polychrom und zeigt, wie Farbe, Licht, Körper und Raum einander bedingen. Häufig klingen in den Arbeiten Farben auf, die den Grundton der ersten Wahrnehmung allmählich verändern. An den Seitenkanten vieler Bildträger offenbaren sich die farbigen Schichtungen und verweisen auf den mannigfaltigen Arbeitsprozess. Durch minimale Variationen sowie den Einsatz von Graphitstaub erzeugt Rose innerhalb seiner Farbfelder ein Spiel von Licht und Schatten. Oberflächen, bei denen wolkige und glänzende Partien in ein Wechselspiel treten, changieren unterschiedlich mit dem Licht, was den räumlichen Eindruck der Bilder noch verstärkt. In einer weiteren Werkserie verwendet der Künstler Lacke und erschafft damit pulsierende, leuchtende Farbkörper mit räumlicher Tiefe. Hier geben die glänzenden Oberflächen das Licht so unmittelbar wie eine Spiegelfläche wieder ab, während die matten Acrylbilder es in sich aufnehmen und indirekter, körperhafter auf die Umgebung ausstrahlen.
Über die Materialität und Oberflächenstruktur hinausgehend, das rein Gesehene weit hinter sich lassend, kommt es dem Maler vor allem auf das Erfahren des Immateriellen an, des Numinosen, das seinen Bildern innewohnt.
Rolf Roses Werke sind den Hamburgern seit Langem bekannt und haben seit 1978 in der Kunsthalle einen festen Platz.
Er wurde 1933 in Halberstadt geboren und lebt in Krempe in der Nähe von Hamburg. Seine Arbeiten finden sich in verschiedenen öffentlichen Sammlungen, in Hamburg in der Kunsthalle und der Sammlung Falckenberg; aber auch im Kunstmuseum Bonn; Museum Weserburg, Bremen; Osthaus Museum, Hagen; Neue Galerie, Kassel; Kieler Kunsthalle; Museum der bildenden Künste, Leipzig; Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen; Lenbachhaus, München.
Geboren 1933 in Halberstadt. Lebt und arbeitet in Krempe bei Hamburg.
Preise und Stipendien
1995 | Edwin-Scharff-Preis, Kunsthaus Hamburg |
1981 | Stipendium der Freien Stadt Hamburg |
Öffentliche Ankäufe
Kunstmuseum Ahlen
Szépmüvészeti Múzeum – Vasarely Múzeum, Budapest
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
Sammlung Sparkasse Stade-Altes Land
Phoenix-Kulturstiftung, Sammlung Falckenberg, Hamburg-Harburg
Daros Collection, Zürich
Kunstmuseum, Bonn
Museum der bildenden Künste, Leipzig
Lenbachhaus, München
Landesmuseum, Mainz
Neue Galerie, Kassel
Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen
Museum Würth, Künzelsau
Kunsthalle Karlsruhe
Deutsche Bundesbank, Frankfurt/M.
Bank für Wiederaufbau
Bayrische Hypotheken und Wechselbank
Außenministerium, Gästehaus Petersberg
Bundesregierung Bonn
Museum Weserburg, Bremen
Schloß Gottorp
Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum
Kieler Kunsthalle
Hamburger Kunsthalle
Einzelausstellungen
2019 | Galerie Floss & Schultz, Köln |
2017 | Black Matter, Museum gegenstandsfreier Kunst Otterndorf Cantus Firmus, Galerie Nanna Preußners und Barlach Halle K, Hamburg |
2016 | Das Nichtvorhandene im Vorhandenen, Galerie Floss & Schultz, Köln |
2015 | Works on Paper, Galerie Nanna Preußners, Hamburg (mit Joe Barnes) |
2014 | Rolf Rose mit Astrid Lincke-Zukunft, Larsson, Floss & Schultz, Köln |
2013 | Sammlung Loch, Berlin |
2012 | Linien, Sonderausstellung im Rahmen der 347./348. Bilderwahl der Griffelkunst in der Galerie der Stadtscheune, Otterndorf |
2011 | Cantus Firmus, haw galleri, Aventoft |
2010 | PAINT AND SHAPE OF COLOR, Galerie Rupert Walser, München /2005/2001/1997 |
2009 | SAM, Selectedartmodels, Köln, Wandarbeit |
2008 | Galerie Levy, Hamburg |
2007 | Bleibtreu Galerie, Berlin |
2003 | Kunsthalle Hamburg, Galerie der Gegenwart, Hamburg |
2002 | Galerie Jürgen Becker, Hamburg /1997/1992 |
2001 | Galerie Brandstetter & Wyss, Zürich /1999 |
2000 | Galerie Renate Schröder, Köln |
1999 | Kunstverein Springhornhof, Neuenkirchen/Soltau |
1998 | Kunsthalle Hamburg |
1997 | Kunsthalle Karlsruhe „Forum Rotunde“ |
1995 | Kunsthaus Hamburg, Edwin Scharff-Preis |
1994 | Griffelkunst, Hamburg: Druckgraphik |
1993 | Galerie Sfeir-Semler, Kiel |
1991 | Galerie Wentzel, Köln /1987/1985/1983 |
1989 | Kunstverein Lüneburg |
1986 | Standpunkte, Kunsthalle Hamburg |
1984 | Galerie Elke Dröscher, Hamburg |
1979 | Peter Nozer, Zürich |
1978 | Galerie Wentzel, Hamburg /1977/1975 |
1977 | Neuer Berliner Kunstverein, Berlin |
1976 | Galerie Tanit, München |
1973 | Galerie Neuendorf, Köln |
1969 | Galerie Hauptmann, Hamburg |
Gruppenausstellungen
2022 | Dip in the Past, Gegenwartskunst aus dem Lenbachhaus und der KiCo Stiftung, Lenbachhaus München |
2020 | beyondBLACK, LAProjects Landshut Farbmalerei (mit Rupert Eder und Christian F. Kintz), Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2019 | SENSE OF WHITE, Galerie Nanna Preußners, Hamburg |
2017 | Painting Black, Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner, Soest (Kat.) |
2016 | Imi Knoebel | Rolf Rose | Henrik Eiben. Farbe und Form, Drawing Room Hamburg |
2015 | Accrochage, Sebastian Fath/Contemporary, Mannheim |
2014 | Painting Black, The Sylvia Wald and Po Kim Art Gallery, New York |
2013 | Victor, Galerie Evelyn Drewes, Hamburg |
2012 | Herbst.zeit.lose, Auktionsausstellung gkg, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung e. V., Bonn |
2011 | Blätterwald oder Die Quintessenz des Buches, Deutscher Künstlerbund Projektraum, Berlin |
2010 | Outside the Cartouche, Monochrome works of the Antal-Lusztig-Collection, Modem Modern és Kortárs Müvészeti Központ, Debrecen |
2009 | Marilyn in the arts, Städtische Galerie Neues Schloß Meersburg |
2008 | Gegenstandslos, 200 KünstlerInnen aus 18 Ländern, gkg, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung e.V., Bonn |
2007 | Weltempfänger, 10 Jahre Galerie der Gegenwart, Hamburg |
2006 | Was wäre ich ohne dich …, city gallery prague, Prag |
2005 | Arbeiten auf Papier – Ulrich Erben, Ingo Ronkholz, Rolf Rose, Richard Serra, Elke Dröscher – Kunstraum Falkenstein, Hamburg |
2004 | Neuerwerbungen Zeitgenössischer Kunst 1995-2004. Malerei und Skulptur seit 1960, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe |
2003 | Da Sein, Positionen zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung Reinking, Ernst Barlach Museum Wedel, Ernst Barlach Museum Ratzeburg |
2002 | Colour – A Life of its Own, an exibition of hungarian and international monochrome painting, Mücsarnok, Budapest |
2001 | Über die Ungleichheit des Ähnlichen in der Kunst, Frietzsche, Girke, Kaminsky, Rabinowitsch, Rajlich, Reineking, Rose, Zeniuk, Galerie Lindner, Wien |
2000 | Im Dialog Erben, Girke, Graubner, Rose, Galerie Elke Dröscher, Hamburg |
1999 | Die Farbe (Rot) hat mich, Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen |
1997 | Bildräume, Landeskulturzentrum Salzau, Schleswig-Holstein |
1996 | Holländisches Bad, Kunsthaus Hamburg/Brechthaus Berlin |
1995 | Erste Wahl, Kunstverein Hamburg |
1994 | Prima Idea, Der Deutsche Künstlerbund in Mannheim |
1993 | WA(H)RE KUNST, Hamburg 1993, Farbauftrag, Kunsthaus Hamburg |
1991 | Zwischen 1980 und 1990, Kunstmuseum Malmö |
1985 | Griffelkunst-Vereinigung, Hamburg: Zeitgenössische Druckgraphik, Edition 1975-1985 |
1983 | Nocturne, Ruth Siegel Contemporary Art, New York |
1982 | Stipendiaten ’81, Kunsthaus Hamburg |
1981 | Galerie Wentzel, Köln |
1980 | Schwarz, Künstlerhaus Weidenallee, Hamburg |
1978 | Rotterdamse Kunststichting, Rotterdam |
1977 | Galerie Art in Progress, München |
1976 | Galerie Ulysses, Wien |
1975 | Empirica, Museo d’Arte Moderna, Rimini und Verona |
1974 | Maler in Hamburg, Kunsthaus Hamburg |
1971 | Tendences Actuelles, Goethe-Institut, Marseille |
1970 | Galerie Zwirner, Köln |