Nicholas Bodde

Nicholas Bodde gestaltet in seiner Malerei Farbanordnungen, die von Weitem wie akkurate, farbintensive Streifenbilder anmuten. Dabei liegt die Konzentration auf horizontalen, parallel verlaufenden Feldern, Bändern und fadenfeinen Linien auf geometrisch geformten Bildträgern aus Aluminium. In der Nahansicht offenbaren sich jedoch die vielfältigen Farb­materialien und Oberflächenbehandlungen der einzelnen Felder in einer stofflichen Präsenz, so dass eine zusätzliche Tiefenebene entsteht. Neben Ölfarben verwendet der Künstler Acryl und Industrielacke, Kunst-stofffolien und Aquarellfarben. Die Farbmaterialien werden mit Pinseln, Rakeln oder Walzen aufgetragen, die Folien geklebt und die Lacke auf das Aluminium gespritzt - eine Reminiszenz an die industrielle Fertigung, deren perfektes Erscheinungsbild von den anderen Verfahren überlagert wird. Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Texturen, die spannungsreich aufeinander treffen: Reliefartig dicke Rillen stehen neben glatten, glänzenden Flächen, raue und strukturierte neben seidigen. Durch die viel­fältige Palette an reinen Tönen und nuancen-reichen Mischungen wechseln die Farbklänge zwischen starken Kontrasten und zarten Pastellfolgen. Glänzende, reflektierende Felder beziehen die Umgebung in den Bildraum ein, während aufgeraute Flächen haptische Reize auslösen und so als zartes Farbrelief den sinnlichen Charakter von Boddes Malerei betonen.
Auch wenn diese Arbeiten mit ihrer geometrisch-konstruktiven Struktur der geometrischen Abstraktion der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verpflichtet sind, so haben sie und die ihr zugrunde liegende künstlerische Haltung wenig mit den Farb-, Form- und Proportionsdogmen, den errechneten, kalkulierten Bildern der Konkreten zu tun. Abgesehen von seiner Festlegung auf die Streifenstruktur ist die weitere Vorgehensweise des Künstlers intuitiv und spontan. Er defi­niert sich somit als konzeptionellen Farbmaler, der Strategien des Konstruktiven verwendet und Farbe sowie Farboberflä­chen in ihrer Vielzahl an Klängen und Modulationen mit investigativer Neugier untersucht.
Eine aktuelle Entwicklung im Werk des Künstlers stellt die Serie der „dynamischen“ Arbeiten dar, in der Bodde die Farblinien und -flächen nicht parallel setzt, sondern sie in die Raumtiefe richtet und in einer Weise verkürzt, dass sie auf einen gemeinsamen imaginären Fluchtpunkt außerhalb des Bildes zulaufen.
 
Nicholas Bodde, 1962 in New York geboren, lebt und arbeitet in Bremen, wo er von 1982-89 an der Hochschule für Künste bei Prof. K.-H. Greune und Prof. W. Schmitz Malerei studiert hat.

Geboren 1962 in New York. Lebt und arbeitet in Bremen.

1982-89

Hochschule für Künste, Bremen, Studium der Malerei bei Prof. Karlheinz Greune und Prof. Wolfgang Schmitz

1991

Stipendium des Landes Schleswig-Holstein im Künstlerhaus Selk


Preise und Projekte

2004/05

Designauftrag der Rosenthal AG, Selb

1999

Projekt Konkreter Fries, Museum Gegenstandsloser Kunst, Studio a, Otterndorf

1997

Wettbewerb zur künstlerischen Ausgestaltung Neubau Osteuropainstitut, Bremen (1. Preis)

1994

Deutscher Kunstpreis der Volks- und Raiffeisenbank (5. Preis)

Einzelausstellungen

2019

Colour Vibe - Nicholas Bodde, Gallery Yeh, Seoul, Korea

2018

Sense and Sensibility, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt
Nicholas Bodde - Impuls und Behutsamkeit, Galerie Kunstkabinett Corona Unger, Bremen

2016

Color Rhythm, Gallery Sonja Roesch, Houston, USA
Nicholas Bodde, Galerie Tristan Lorenz, Frankfurt a.M.

2015

Streifzüge, Galerie Contemporanea, Trier
Genauigkeit und Seele, Galerie Fetzer, Sontheim
Galleria Gino Monti, Ancona
Aluminium, couleurs et moteurs, Galerie Lahumière, Paris (mit Siegfried Kreitner)

2014

Im Rhythmus des Farbklangs, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen
Farbenspiel, Galerie Nanna Preußners, Hamburg

2013

Performing Color I Farbikonen, Kunstbüroberlin, Berlin
Pure Art I Farbe . Linie . Raum, Galerie Schmalfuß, Berlin (mit  Bim Köhler)

2011

Parallelen, Haus Paula Becker, Bremen
Nicholas Bodde, Galerie Lothar Kurz, Lenting (mit Siegfried Kreitner)

2010

Die neue Generation 2, Galerie Konkret Martin Wörn, Sulzburg (mit Siegfried Kreitner)
Joe Barnes - Nicholas Bodde, Malerei, Kunstverein Neue Galerie Landshut
Streifzüge, Kunstkontor Galerie Ulf Larsson, Köln

2009

Club des arts, European Council, Strasbourg
Kunstverein Zeven, Königin Christinen Haus
Lost in Colour, Städtische Galerie Danzig (mit Jaroslaw Flicinski, Kat.)
Neue Arbeiten, Schaltwerk Kunst, Hamburg (jetzt: Galerie Nanna Preußners)
Visiting Memling, Muzeum Narodowe w Gdansku, Danzig

2008

Krammig & Pepper Contemporary, Berlin
Galerie Lahumiere, Paris

2007

Kunstverein Speyer
Gesellschaft für Kunst & Gestaltung, Bonn

2006

Galerie der Stadt Remscheid
artstudio 1, Deinste-Stade
Architektur Galerie Berlin

2005

Galerie Art Academy, Dresden
Galerie Katrin Rabus, Bremen

2004

Galerie Wosimsky, Gießen
Architektur Galerie, Berlin
Bremer Botschaft, Brüssel

2003

Yeh Gallery, Seoul, Korea
Galerie Lahumiere, Paris

2002

Deus es Proportio? Kunst und Konstruktion, Kunstraum Drochtersen-Hüll

2001

Galerie Paul, Bremerhaven
März Galerien, Mannheim
Galerie Luzan, Bremen

2000

Deutsches Konsulat, New York City, USA

1999

Sparkassenhalle am Brill, Bremen

1998

Dialogart 6, Galerie Altes Rathaus, Worpswede

1996

Kunstverein Achim


Gruppenausstellungen

2020

Punkt und Linie zur Fläche frei nach Kandinsky, Galerie Renate Bender, München

2019small matters - Kunst im kleinen Format, Galerie Nanna Preußners, Hamburg
embodying colour V, RAUM SCHROTH im Museum Wilhelm Morgner, Soest
2018

Alleando – Collage der Künste zum Jahreswechsel, Galerie Corona Unger, Bremen
Approches de la couleur, Galerie Lahumière, Paris (mit Hans-Jörg Glattfelder, Gottfried Honegger und Sigurd Rompza)
Art on Paper, Gallery Sonja Roesch, Houston, USA
Accrochage, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen
Farbenprächig, Galerie Contemporanea, Trier

2017

Hellweg Konkret, Wilhelm Morgner Museum, Soest
Im Winter II, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen
Sommerpräsentation, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen

2016

Im Winter – Ein Rendezvous der Künste, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen
Beyond Gravity II, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen
Farbe im Dialog, Galerie Fetzer, Sontheim

2015

Farben Wahn Sinn, Galerie Günter Feuerstein, Feldkirch

2014

Sommerimpressionen III, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen

2013

Best Of, Künstler der Galerie, Galerie Nanna Preußners, Hamburg
Yeh Gallery, Seoul
Ausklang und Auftakt, Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Bremen
Galerie Schmalfuß, Berlin

2012

New Things We Like (mit Mark Evans, Andrew Mezvinsky, Andy Moses, William Wahlgren, Suzan Woodruff), Toomey Tourell Fine Art, San Francisco

2011

Konkret / System, galeria xs, Kielce (mit W. Ebener, G. Hotter, J. Kuhn, W. Luczaj, J. Pamula, J. Röder, J.-P. Viot, M. Wörn)
T(RAUM)A, 7. Bremer Kunstfrühling, Bremen
Zwischen den Zeiten. Schnittstelle 2011, Forum für Konkrete Kunst, Erfurt

2010

Yeh Gallery, Seoul, Korea (mit Jonathan Lasker, Alex Katz, Julian Opie)

2009

Grenzgänger der Konkreten Kunst Künstlerverein Walkmühle, Wiesbaden

2008

Galerie Linde Hollinger, Ladenburg (mit Dieter Balzer, Jürgen Paas, Michael Reiter)

2007

Triptyque, Manifestation d'art contemporain, Angers

2006

Musee Tavet-Delacour, Pontoise

2005

Au Tour du Blanc, Mardi Museum, Dellas, Texas, USA

2004

Leepa-Rattner Museum, Tarpon Springs, Florida, USA

2002

Farbe & Aluminium, Kunstverein Grevenbroich
Jahresgaben, Kestnergesellschaft, Hannover

2001

Un Parcours, Sammlung Lahumiere, Arithmeum, Bonn
Jahresgaben, Kestnergesellschaft, Hannover

2000

Un Parcours, Sammlung Lahumiere, Städtische Galerie, Bremen
Nordwestkunst, Kunsthalle Wilhelmshaven

1999

CHhronologic, The planat art gallery, Kapstadt, SA
Gruppe Konkret, Museum Abtei Liesborn
Gruppe Konkret, Galerie im Historischen Rathaus, Andernach

1998

Topoil Kunstprojekt Schwachhausen, Focke Museum, Bremen

1997

Aktuelle Kunst aus Bremen, Galeria Akademii Sztuk, Gdansk, Polen
Farbe Raum Bewegung, Städtische Galerie im Buntentor, Bremen

1994

Deutscher Kunstpreis der Volks- und Raiffeisenbanken, Haus der Kunst, München

1991

Lichthaus, Internat. Künstlersymposium, Bremen